Aus dem Allendorfer Heimatmuseum
Das Modell des Stadtvierecks zeigt Allendorf um 1500 mit Stadtmauer und Wassergraben. Es wurde Anfang der 1980er Jahre von Reinhold Huttarsch(+) gefertigt und später von Kurt
Ille(+) restauriert. Neben der evangelischen Kirche mit Kirchhof (nördlich) sind in unmittelbare Nähe der Kirche das ehemalige Schulgebäude (heute Heimatmuseum) und der Stadtturm, letztes Relikt der Stadtbefestigung, dargestellt.
Der alte Stadtturm war Bestandteil der Stadtmauer, die unmittelbar im Anschluss an die Verleihung der Stadtrechte an Allendorf, durch den Großen Freiheitsbrief des Landgrafen Heinrich II. von Hessen vom 5. März 1370, aufgrund einer Verordnung vom 14. März 1370 gebaut werden musste. Dafür wurde die Stadt, für die Dauer von sechs Jahren, von allen Abgaben an den Landesherrn befreit.
Einst bestanden vier Türme im Verlauf der Stadtmauer, davon der heue noch erhaltene, der dominierende und schönste zu gleich war, an der Nordwestecke der Stadt errichtet, weithin Ausblick ins Land bietend. Während dieser Turm rund war, hatten die übrigen drei viereckige Formen.
Der runde, 1980 renovierte Turm ist sechs Meter dick und bis zur Dachtraufe dreizehn Meter hoch. Auf dem Stich von Merian war er mit einem spitzen Helm und vier Spitzgauben versehen. Heute trägt er eine sogenannte welsche Haube; sie entstand nach einem Brand 1603 oder 1634.
An beiden Seiten des Turmes ist heute noch der Maueranschluss mit dem ehemaligen Wehrgang zu erkennen. Die Stadtmauer war hier ungefähr zwei Meter dick und vier Meter hoch. Die Höhe ist am heutigen Geländeniveau gemessen, das im Laufe der Jahre wesentlich aufgefüllt worden war. Außen umgab die Stadtmauer einst ein Wassergraben (auf dem Modell mit blauer Farbe dargestellt), der zwei Meter unter der heutigen Straßendecke gelegen hatte.
Das Mauerwerk des Turmes ist beachtlich: unten hat es eine Dicke von zwei Metern, im obersten Drittel von eineinhalb und schließlich einem Meter. Mehrere...
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