In der Ausgabe einer Giessener Tageszeitung in dieser Woche wurde als Randnotiz über Platt-Deutsch in unserem Oberhessischen Raum gesprochen. Ich begrüße alle Aktivitäten auf den Erhalt unseres Dialektes und da muss ich doch eine Korrektur anbringen:
Wir sprechen nicht Platt-Deutsch oder kurz Platt. Wir sprechen die Oberhessische Mundart oder den Oberhessischen Dialekt. Platt wird da gesprochen, wo das Land platt, eben, flach ist in Norddeutschland! Vor einigen Jahren beklagte ein nordischer Barde, Knut Kiesewetter, in einem Lied Mien God, hej snakt kejn Platt-Dütsch meh!. Im Altfriesischen nennt man den nordischen Dialekt Platt-Tysk und jetzt Platt-Dütsch. Und ich denke doch, dass sich der Oberhessische Dialekt stark vom Platt-Deutschen unterscheidet. Unser Dialekt wird immer mehr von anderen, meist städtischen, Dialekten durchsetzt und gerät immer mehr in Vergessenheit. Das ist auch im Norden Deutschlands leider so. Ich mag diesen Dialekt, besonders den Hamburgischen. Unsere beiden Enkeltöchter sind in Hamburg aufgewachsen und studieren auch in Hamburg. Aber sie haben keinen Zugang zum Hamburger Dialekt, geschweige denn zum Missingsch (ähnlich wie das Giessener Manisch) der Hafenarbeiter. Aber sie fragen neuerdings doch nach Ausdrücken in Hamburgisch und ich freue mich wenn sie sagen Opa sag mal was auf Hamburgisch. Da wäre beispielsweise Moog wie ahlens mit die Winschbüx, Wo geiht mi dat? oder kurz Wo geiht?, "Klei mi om M...", und so weiter. Mich freut natürlich das Interesse. Auch muss ich ihnen das Lied der Hamburger singen: An de Eck steiht ejn Jung med´n Trudelband
. Das was zu den Texten und Komponisten, den Gebrüder Wolf, nachzulesen ist, ist ein trauriges Kapitel Deutschlands. Was es mit den Gebrüder Wolf auf sich hat, kann man im Internet nachlesen.
Ich freue mich immer, wenn auch in unserem Raum Lieder im Oberhessischen Dialekt gesungen werden. Solche Lieder findet man weiter unten in meinen Beiträgen. Man braucht sich...
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